| August
        StrindbergVorwort zur Erstausgabe Das Theater ist mir, wie die Kunst überhaupt, lange
        als eine Biblia pauperum vorgekommen, als eine Bilderbibel für
        alle die, welche nichts Geschriebenes oder Gedrucktes lesen können, und
        der Bühnendichter als ein Laienprediger, der die Gedanken der Zeit in
        populärer Form so allgemeinverständlich verbreitet, daß der
        Mittelstand, der hauptsächlich das Theater füllt, ohne viel
        Kopfzerbrechen begreifen kann, worum es geht. Das Theater ist daher
        immer eine Schule der Jugend, der Halbgebildeten und der Frauen gewesen,
        die noch die niedrigere Fähigkeit besitzen, sich selbst zu betrügen
        und sich betrügen zu lassen, das heißt, Illusionen anzunehmen und sich
        der Suggestion des Autors zu beugen. In unserer Zeit, da sich das
        rudimentäre, unvollständige Denken, das sich durch die Phantasie
        vollzieht, anscheinend zu Reflexion, Untersuchung und Prüfung
        entwickelt, habe ich deshalb den Eindruck gewonnen, als werde das
        Theater, ebenso wie die Religion, im Augenblick als eine aussterbende
        Form beiseite gelegt, für deren Genuß uns die erforderlichen
        Voraussetzungen fehlen. Für diese Annahme spricht die umfassende
        Theaterkrise, die jetzt in ganz Europa herrscht, und nicht zuletzt der
        Umstand, daß in den Kulturländern, die die größten Denker unserer
        Zeit hervorgebracht haben - nämlich England und Deutschland -, die
        Dramatik tot ist ebenso wie der größte Teil der übrigen schönen
        Künste. In anderen Ländern hat man dagegen geglaubt, ein neues Drama
        schaffen zu können, indem man die alten Formen mit dem Geist der
        neueren Zeit füllte; zum einen haben aber die neuen Gedanken nicht die
        Zeit gehabt, sich zu verbreiten, so daß das Publikum nicht verstanden
        hat, worum es geht; zum anderen haben Parteienkämpfe die Gemüter so
        erregt, daß ein reines, interessenfreies Genießen
        unmöglich war, da man sich in seinem Innersten abgestoßen fühlte und
        - wie dies in einem Theater geschehen kann - eine klatschende oder
        pfeifende Menge ihre Übermacht öffentlich ausübte; oder man hat für
        den neuen Inhalt doch nicht die richtige Form gewählt, so daß der neue
        Wein die alten Flaschen sprengte.
  Im vorliegenden Drama habe ich nicht versucht, etwas
        Neues zu schaffen - denn das kann man nicht —, sondern nur die Form
        entsprechend den Forderungen umgestaltet, die die neuen Menschen unserer
        Zeit an diese Kunst meiner Meinung nach stellen werden. Zu diesem Zweck
        habe ich ein Motiv gewählt oder mich von ihm packen lassen, das
        sozusagen außerhalb der gegenwärtigen Parteikämpfe liegt, da das
        Problem des sozialen Aufstiegs und Falls, des Höheren und Niedrigeren,
        des Besseren oder des Minderwertigeren, von Mann oder Frau von
        bleibendem Interesse ist, war und sein wird. Dieses Motiv ist aus dem
        Leben gegriffen; als ich die Geschichte vor einigen Jahren hörte,
        machte sie einen tiefen Eindruck auf mich, und sie schien mir für ein
        Trauerspiel geeignet; denn ist es schon traurig, einen vom Schicksal
        begünstigten Menschen untergehen zu sehen, so ist es noch trauriger,
        ein ganzes Geschlecht aussterben zu sehen. Es wird aber vielleicht eine
        Zeit kommen, in der wir so fortschrittlich, so aufgeklärt sein werden,
        daß wir das jetzt rohe, zynische und herzlose Schauspiel des Lebens mit
        Gleichgültigkeit betrachten, weil wir diese niederen, unzuverlässigen
        Gedankenmaschinen, die man Gefühle nennt, abgeschaltet haben, die ja
        überflüssig und schädlich werden, sobald sich unsere Urteilsorgane
        entwickelt haben. Daß die Heldin Mitleid erregt, beruht einzig auf
        unserer Schwäche, uns nicht dem Gefühl der Furcht zu widersetzen, das
        gleiche Schicksal könnte auch uns treffen. Der sehr empfindsame
        Zuschauer wird sich vielleicht mit diesem Mitleid nicht begnügen, und
        der von Zuversicht erfüllte Mann der Zukunft wird vielleicht einige
        positive Vorschläge zur Abhilfe des Bösen fordern, ein Programm, mit
        anderen Worten.
  Aber erstens gibt es nichts absolut Böses, denn wenn
        ein Geschlecht untergeht, so bedeutet dies ja ein Glück für ein
        anderes Geschlecht, das nun emporkommen kann. Und dann gehört der
        Wechsel von Aufstieg und Fall zu den größten Annehmlichkeiten des
        Lebens, da das Glück nur im Vergleich liegt. Zudem möchte ich den Mann
        des Programms, der dem bedauerlichen Umstand abhelfen will, daß der
        Raubvogel die Taube frißt und die Laus den Raubvogel, fragen: warum
        soll da geholfen werden? Das Leben ist nicht so mathematisch-idiotisch,
        daß nur die Großen die Kleinen fressen, sondern es kommt ebenso
        häufig vor, daß die Biene den Löwen tötet oder ihn zumindest
        verrückt macht.
 Daß mein Trauerspiel auf viele einen traurigen
        Eindruck macht, ist die Schuld dieser Vielen. Wenn wir stark werden wie
        die ersten Männer der Französischen Revolution, wird es ein unbedingt
        guter und erfreulicher Eindruck sein, wenn man sieht, wie die
        Parkanlagen von morschen, überständigen Bäumen befreit werden, die
        anderen mit dem gleichen Lebensrecht zu lange im Wege gestanden sind -
        ein guter Eindruck, wie wenn man sieht, daß ein unheilbar Kranker
        sterben darf! Man warf neulich meinem Trauerspiel Der Vater vor,
        daß es traurig sei - ganz so, als ob man heitere Trauerspiele forderte!
        Man ruft voller Anmaßung nach Lebensfreude, und die Theaterdirektoren
        bestellen Schwanke, als ob die Lebensfreude darin bestünde, albern zu
        sein und Menschen zu zeichnen, als wären alle mit Veitstanz oder
        Idiotie behaftet. Ich finde die Lebensfreude in den starken, grausamen
        Kämpfen des Lebens, und es bereitet Vergnügen, etwas zu erfahren,
        etwas zu lernen. Und deshalb habe ich einen ungewöhnlichen Fall
        gewählt, aber einen lehrreichen, mit einem Wort: eine Ausnahme, jedoch
        eine große Ausnahme, die die Regel bestätigt, was sicher diejenigen
        verletzen wird, die das Banale lieben. Was dann noch ein schlichtes
        Gemüt vor den Kopf stoßen wird, ist, daß meine Motivierung der
        Handlung nicht einfach und der Blickwinkel nicht nur auf einen
        einzigen beschränkt ist. Ein Ereignis im Leben - und das ist eine
        ziemlich neue Entdeckung! — wird gewöhnlich von einer ganzen Reihe
        mehr oder weniger untergründiger Motive hervorgerufen, aber der
        Zuschauer wählt meist das Motiv, das für seine Einsicht am leichtesten
        zu begreifen oder für sein Urteilsvermögen am schmeichelhaftesten ist.
        Es wird ein Selbstmord begangen: „Schlechte Geschäfte!" sagt der
        Bürger. „Unglückliche Liebe!" sagen die Frauen. „Körperliche
        Krankheit!" der Kranke, „Zerstörte Hoffnungen!" der
        Schiffbrüchige. Nun kann es aber vorkommen, daß das Motiv überall
        oder nirgends zu suchen war und daß der Verstorbene das eigentliche
        Motiv verborgen hatte, indem er ein anderes vorschützte, das auf sein
        Andenken das beste Licht warf!  Fräulein Julies trauriges Geschick habe ich mit einer
        ganzen Reihe von Faktoren begründet: mit der Grundanlage der Mutter,
        der falschen Erziehung des Mädchens durch den Vater, dem eigenen
        Naturell und dem Einfluß des Verlobten auf das schwache, degenerierte
        Gehirn, mehr noch mit der Feststimmung in der Mittsommernacht, der
        Abwesenheit des Vaters, ihrer Menstruation, der Beschäftigung mit den
        Tieren, dem aufreizenden Einfluß des Tanzes, dem Dämmerlicht der
        Nacht, der starken, aphrodisischen Wirkung der Blumen, und schließlich
        dem Zufall, der die beiden in einem entlegenen Zimmer zusammentreibt,
        dazu kommt die Zudringlichkeit des erregten Mannes. Ich bin also nicht
        einseitig physiologisch verfahren, nicht monoman psychologisch, ich habe
        nicht nur dem Erbteil von Seiten der Mutter die Schuld gegeben, nicht
        die Schuld nur bei der Menstruation oder ausschließlich bei der „Unsittlichkeit"
        gesucht, nicht nur Moral gepredigt! Letzteres habe ich einer Köchin
        überlassen, da kein Pfarrer auftritt. Dieser Vielfalt der Motive will
        ich mich rühmen, da sie zeitgemäß ist! Und haben andere dies vor mir
        getan, so rühme ich mich, nicht allein zu stehen mit meinen Paradoxien,
        wie alle Entdeckungen genannt werden. Was die Charakterzeichnung
        betrifft, so habe ich aus folgenden Gründen die Figuren ziemlich „charakterlos"
        gemacht:
  Der Begriff „Charakter" hat im Lauf der Zeit
        verschiedenartige Bedeutungen angenommen. Ursprünglich meinte er wohl
        den vorherrschenden Grundzug im Ganzen der Seele und wurde mit dem
        Temperament verwechselt. Später war er die Bezeichnung des
        Mittelstandes für einen automatisch Handelnden, so daß ein Individuum,
        das ein für allemal bei seinem Naturell blieb oder sich einer
        bestimmten Rolle im Leben angepaßt, mit einem Wort: zu wachsen
        aufgehört hatte, „Charakter" genannt wurde, während ein sich
        entwickelnder Mensch, der geschickte Steuermann auf dem Strom des
        Lebens, der nicht mit festen Schoten segelte, sondern den Sturmböen
        nachgab, um dann wieder anzuluven, charakterlos hieß. Natürlich im
        abschätzigen Sinn, weil er so schwer zu fassen, zu registrieren und zu
        überwachen war. Dieser bürgerliche Begriff von der Unwandelbarkeit der
        Seele wurde auf die Bühne übertragen, wo die bürgerliche
        Weltanschauung immer geherrscht hat. Als ein Charakter erschien dort ein
        Herr, der fix und fertig war, ständig betrunken oder scherzend oder
        traurig auftrat, und zu dessen Charakterisierung es genügte, daß man
        ihm ein körperliches Gebrechen zuwies, einen Klumpfuß, ein Holzbein,
        eine rote Nase, oder daß man den Betreffenden einen Ausdruck wie „Das
        ist galant" und dergleichen wiederholen ließ. Dieses einfache Bild
        vom Menschen findet sich noch bei dem großen Moliere. Harpagon ist nur
        geizig, obwohl Harpagon geizig und dazu ein ausgezeichneter Finanzmann,
        ein prächtiger Vater und ein guter Kommunalpolitiker hätte sein
        können, und - was schlimmer ist - sein „Fehler" sich äußerst
        vorteilhaft gerade für seinen Schwiegersohn und seine Tochter auswirkt,
        die die Erben sind und ihn deshalb nicht tadeln dürften, auch wenn sie
        noch etwas warten müssen, bis sie ins Ehebett kommen. Ich glaube
        deshalb nicht an einfache Theatercharaktere. Und die summarischen
        Urteile der Autoren über die Menschen „Der ist dumm, jener ist
        brutal, dieser ist eifersüchtig, jener ist geizig" und so
        weiter sollten von Naturalisten abgelehnt werden, die wissen, wie reich
        die Seele als Ganzes ist, und die spüren, daß das „Laster" eine
        Kehrseite hat, die sehr wohl der Tugend gleicht.
  Ich habe meine Figuren schwankender und zerrissener,
        als eine Mischung aus Altem und Neuem, geschaffen, da sie als moderne
        Charaktere in einer Übergangszeit leben, die rascher und hysterischer
        ist als die vorausgegangene, und ich halte es nicht für
        unwahrscheinlich, daß moderne Ideen durch Zeitungen und Gespräche bis
        zu jener Schicht gedrungen sind, in der ein Kammerdiener lebt. Meine
        Seelen (Charaktere) sind Konglomerate vergangener und gegenwärtiger
        Kulturstufen, sie sind Stücke aus Büchern und Zeitungen, Teile von
        Menschen, Fetzen von Festtagskleidern, die zu Lumpen wurden, ganz wie
        die Seele zusammengeflickt ist. Außerdem habe ich etwas
        Entwicklungsgeschichte geboten, ich lasse nämlich den Schwächeren
        Worte des Stärkeren stehlen und wiederholen, lasse die Seelen „Ideen",
        sogenannte Suggestionen, voneinander übernehmen.
 Fräulein Julie ist ein moderner Charakter: zwar hat
        es das Halbweib, die Männerhasserin zu allen Zeiten gegeben, doch wurde
        dieses Phänomen jetzt erst wahrgenommen; es trat in unseren Tagen in
        Erscheinung und machte großen Wirbel. Das Halbweib ist der Typus, der
        sich vordrängt, sich jetzt für Macht, Orden, Auszeichnungen und
        Diplome wie früher für Geld verkauft und auf Entartung hindeutet. Es
        handelt sich um keine gute Art, denn sie hat keinen Bestand, pflanzt
        sich aber leider mit ihrem Elend in der nächsten Generation fort.  Und
        entartete Männer scheinen unbewußt ihre Wahl unter den Halbweibern zu
        treffen, so daß diese sich vermehren und Wesen unbestimmten Geschlechts
        hervorbringen, die sich mit dem Leben abquälen, aber glücklicherweise
        zugrunde gehen, entweder in Disharmonie mit der Wirklichkeit, durch ein
        unwiderstehliches Hervorbrechen des unterdrückten Triebs oder wegen der
        zerstörten Hoffnungen, es mit dem Mann aufnehmen zu können.
        Der Typus ist tragisch, da er das Schauspiel eines verzweifelten Kampfes
        wider die Natur bietet, tragisch als ein romantisches Erbe, das jetzt
        vom Naturalismus verschleudert wird, der nur das Glück will. Und für
        das Glück braucht man starke und gute Naturen. Aber Fräulein Julie ist
        auch ein Überbleibsel des alten Kriegeradels, der jetzt dem neuen
        Nerven- oder Großhirnadel Platz macht; ein Opfer der Disharmonie, die
        das „Verbrechen" einer Mutter innerhalb einer Familie verursacht
        hat; ein Opfer von Irrtümern der Zeit, ein Opfer der Umstände und der
        eigenen mangelhaften Konstitution, was alles zusammengenommen wieder dem
        altbekannten Schicksal oder dem Gesetz des Universums gleichkommt. Denn
        Schuld und Gott hat der Naturalist zwar gleichermaßen aus der Welt
        geschafft, aber die Folgen des Handelns: Strafe, Gefängnis oder die
        Furcht davor, kann er nicht beseitigen. Sie bleiben, ob er nun die
        Entlastung erteilt oder nicht, aus dem einfachen Grund bestehen, weil
        die übervorteilten Mitmenschen nicht so gutmütig sind, wie es die
        nicht übervorteilten Außenstehenden billigerweise sein können. Auch
        wenn der Vater aus zwingenden Gründen die Rache aufgeben würde, nähme
        die Tochter, wie sie es hier tut, aus jenem angeborenen oder erworbenen
        Ehrgefühl an sich selbst Rache, das die höheren Klassen aus der
        Barbarei, der arischen Urheimat, vom Rittertum des Mittelalters erben;
        ein recht hübscher Zug, aber heutzutage für die Erhaltung der Art
        nachteilig. Es ist das Harakiri des Edelmannes, das innere
        Gewissensgesetz des Japaners, das ihm befiehlt, sich den Bauch
        aufzuschlitzen, wenn ihn ein anderer beleidigt hat, was - modifiziert -
        im Adelsprivileg des Duells fortlebt. Deshalb bleibt der Kammerdiener
        Jean am Leben, während Fräulein Julie ohne Ehre nicht leben kann. Das
        hat der Knecht dem Jarl voraus, daß ihm dieses lebensgefährliche
        Vorurteil in bezug auf die Ehre fehlt. In uns Ariern aber steckt etwas
        vom Edelmann oder Don Quijote, das uns mit dem Selbstmörder
        sympathisieren läßt, der eine ehrlose Handlung begangen und damit die
        Ehre verloren hat. Auch haben wir genug vom
        Edelmann in uns, daß es uns eine Qual ist, eine gefallene Größe wie
        eine Leiche herumliegen zu sehen, selbst wenn sich der Gefallene wieder
        erheben und alles durch ehrenhafte Handlungen gutmachen würde. Der
        Diener Jean bildet einen neuen Typus, an dem die Differenzierung
        sichtbar wird. Er ist als Kind eines Taglöhners geboren und hat sich
        jetzt zu einem künftigen Herren herangebildet. Er hat leicht gelernt,
        er besitzt fein entwickelte Sinne (Riechen, Schmecken, Sehen) und ein
        Gefühl für Schönheit. Er ist schon emporgekommen und hat genügend
        Stärke, die Dienste anderer Menschen zu benützen, ohne sich verletzt
        zu fühlen. Er ist seiner Umgebung bereits fremd geworden, die er als
        eine überwundene Stufe verachtet, und die er fürchtet und flieht, da
        man dort seine Geheimnisse kennt, seine Absichten durchschaut, seinen
        Aufstieg mit Neid betrachtet und seinem Fall mit Vergnügen
        entgegensieht. Daher sein zwiespältiger, unentschiedener Charakter, der
        zwischen Sympathie für das Hochgestellte und Haß gegen diejenigen
        schwankt, die jetzt dort oben sitzen. Er ist Aristokrat, sagt er selbst,
        hat sich die Geheimnisse der guten Gesellschaft angeeignet, besitzt
        Politur, ist aber darunter roh; er trägt bereits den Gehrock mit
        Geschmack, ohne irgendeine Garantie zu bieten, daß er am Körper sauber
        ist.  Er hat Respekt vor dem Fräulein, fürchtet aber
        Christine, da sie seine gefährlichen Geheimnisse kennt; er ist
        gefühllos genug, seine Zukunftspläne durch die Ereignisse der Nacht
        nicht stören zu lassen. Mit der Roheit des Sklaven und der fehlenden
        Weichherzigkeit des Herrschers kann er Blut sehen, ohne in Ohnmacht zu
        fallen, und er kann bei einem Mißgeschick zupacken und es abwehren.
        Daher geht er unverwundet aus dem Kampf hervor und endet wahrscheinlich
        als Hotelbesitzer, und wenn er kein rumänischer Graf wird, so
        wird sein Sohn wahrscheinlich Student und womöglich Kronvogt.
 Er gibt übrigens sehr wichtige Auskünfte über die
        Lebensauffassung aus der niederen Perspektive der unteren Klassen, wenn
        er nämlich die Wahrheit sagt - was nicht oft geschieht —, denn er
        spricht aus, was ihm nützt, nicht, was wahr ist. Als Fräulein Julie
        die Vermutung äußert, daß alle Angehörigen der unteren Klassen den
        Druck von oben als Last empfänden, pflichtet Jean ihr natürlich bei,
        da er ihre Sympathie gewinnen will, er korrigiert aber sofort seine
        Äußerung, als er einen Vorteil darin erkennt, sich von der Menge zu
        distanzieren. Abgesehen von seinem sozialen Aufstieg steht Jean auch
        deshalb über Fräulein Julie, weil er ein Mann ist. In geschlechtlicher
        Hinsicht ist er der Aristokrat durch seine männliche Stärke, seine
        feiner entwickelten Sinne und seine Entschlußkraft. Seine
        Unterlegenheit besteht hauptsächlich im sozialen Milieu, in dem er
        zufällig lebt, und das er vermutlich mit der Dienerlivree ablegen kann.
        Sein Sklavensinn äußert sich in seiner Ehrfurcht vor dem Grafen (die
        Stiefel) und in seinem religiösen Aberglauben; aber er verehrt im
        Grafen den Inhaber der höheren Stellung, nach der er selbst strebt.
        Diese Ehrfurcht steckt sogar noch in ihm, nachdem er die Tochter des
        Hauses erobert und erkannt hat, wie nichtig die schöne Schale war. Ich
        glaube nicht, daß ein Liebesverhältnis im „höheren" Sinn
        zwischen zwei so ungleichen Seelen entstehen kann, und deshalb lasse ich
        Fräulein Julie ihre Liebe als Schutz oder Entschuldigung erdichten, und
        ich lasse Jean vermuten, daß sich für ihn unter anderen sozialen
        Verhältnissen eine Liebe entwickeln würde. Ich glaube, mit der Liebe
        ist es wie mit der Hyazinthe, die im Dunkeln Wurzeln schlagen muß, bevor
        sie eine kräftige Blüte entwickeln kann. Hier schießt sie empor
        und bildet zugleich Blüte und Samen, und darum stirbt die Pflanze so
        schnell. Christine schließlich ist eine Sklavin, voller
        Unselbständigkeit und Stumpfsinn, erworben am Herdfeuer; sie ist
        vollgepfropft mit Moral und Religion, die für sie Deckmantel und
        Sündenbock abgeben. Sie geht in die Kirche, um die Diebstähle im Haus
        leicht und schnell bei Jesus abzuladen und eine neue Ladung Unschuld
        einzupacken. Im übrigen ist sie eine Nebenfigur
        und darum absichtlich nur skizziert, wie ich es bei dem Pastor und dem
        Arzt in Der Vater gemacht habe, da ich ja Alltagsmenschen
        zeichnen wollte, wie es Landpastoren und Provinzärzte meist sind. Daß
        diese Nebenfiguren einigen abstrakt erschienen, ist darin begründet,
        daß Alltagsmenschen in gewisser Weise abstrakt in ihrer Berufsausübung
        sind, das heißt unselbständig und durch ihre berufliche Tätigkeit
        einseitig; und solange der Zuschauer kein Bedürfnis empfindet, diese
        Figuren von mehreren Seiten zu sehen, ist meine abstrakte Schilderung
        ziemlich richtig. Was schließlich den Dialog betrifft, so habe ich
        etwas mit der Tradition gebrochen, indem ich meine Personen nicht zu
        Katecheten gemacht habe, die dumme Frage stellen, um eine geistreiche
        Antwort herauszuholen. Ich habe das Symmetrische und Mathematische des
        französischen, konstruierten Dialogs vermieden und die Gehirne
        unregelmäßig arbeiten lassen, wie sie es in Wirklichkeit tun, wo ja in
        einer Unterhaltung kein Thema erschöpfend behandelt wird, sondern das
        eine Gehirn auf gut Glück einen Radzahn geboten bekommt, in den es
        eingreifen kann. Deshalb irrt der Dialog auch hin und her und versieht
        sich in den ersten Szenen mit einem Material, das dann bearbeitet,
        aufgenommen, wiederholt, erweitert und präsentiert wird wie das Thema
        in einer musikalischen Komposition.  Die Handlung ist ganz passabel, und da sie sich
        eigentlich nur um zwei Personen dreht, habe ich mich auf diese
        beschränkt, nur eine Nebenfigur, die Köchin, hinzugefügt und den
        unglücklichen Geist des Vaters über und hinter dem Ganzen schweben
        lassen. Ich habe dies getan, weil ich, wie ich glaube, erkannt habe,
        daß der psychologische Verlauf die Menschen unserer Zeit am meisten
        interessiert und daß sie sich nicht mit der Beobachtung eines Vorgangs
        zufriedengeben, ohne zu erfahren, wie sich alles ergibt! Wir wollen
        gerade die Fäden sehen, die Maschinerie, wollen die Schachtel mit dem
        doppelten Boden untersuchen, den Zauberring anstecken,
        um die Naht zu finden, und in die Karten schauen, um zu entdecken, wie
        sie gezinkt sind. Ich habe dabei die monographischen Romane der Brüder
        Goncourt vor Augen gehabt, die mich von der ganzen zeitgenössischen
        Literatur am meisten angesprochen haben. Was die technische Seite der
        Komposition betrifft, so habe ich versuchsweise die Einteilung in Akte
        aufgegeben. Ich glaube nämlich herausgefunden zu haben, daß unsere
        schwindende Illusionsfähigkeit durch Pausen gestört wird, in denen der
        Zuschauer Zeit zum Nachdenken hat und sich dadurch dem suggestiven
        Einfluß des Verfasser-Magneti-seurs entzieht. Mein Stück dauert
        vermutlich neunzig Minuten, und wenn man eine Vorlesung, eine Predigt
        oder einen Vortrag auf einem Kongreß ebenso lange oder noch länger
        anhören kann, so war ich der Ansicht, daß man bei einem Theaterstück
        von anderthalb Stunden nicht ermüdet. Bereits 1872 erprobte ich in
        einem meiner ersten Theaterversuche, in Der Friedlose, diese
        konzentrierte Form, wenn auch mit geringem Erfolg. Das Stück war in
        fünf Akte eingeteilt und lag fertig vor, als ich seine diffuse
        gestörte Wirkung bemerkte. Es wurde verbrannt, und aus der Asche ging
        ein einziger, großer, durchgearbeiteter Akt von fünzig Druckseiten
        hervor, mit einer Spielzeit von einer ganzen Stunde. Die Form ist
        durchaus nicht neu, scheint aber mein Eigentum zu sein und hat
        möglicherweise durch einen geänderten Publikumsgeschmack Aussicht,
        zeitgemäß zu werden. Meine Absicht ist es, das Publikum künftighin so
        zu erziehen, daß es ein abendfüllendes Schauspiel in einem einzigen
        Akt absitzen kann. Aber das erfordert zunächst Untersuchungen. Um
        jedoch dem Publikum und den Schauspielern Ruhepausen zu gönnen, ohne
        daß sich der Zuschauer der Illusion entzieht, habe ich drei
        künstlerische Formen aufgegriffen, die alle zur dramatischen Dichtung
        gehören, nämlich den Monolog, die Pantomime und das Ballett. Sie waren
        ursprünglich mit der antiken Tragödie verbunden, heute entwickeln sich
        jedoch aus der Monodie der Monolog und aus dem Chor das Ballett.
 Der Monolog ist heute von unseren Realisten als
        unwahrscheinlich in Acht und Bann getan worden; wenn ich ihn aber
        motiviere, mache ich ihn glaubhaft und kann ihn auf diese Weise mit
        Vorteil benutzen. Es ist doch wahrscheinlich, daß ein Redner allein in
        seinem Zimmer umhergeht und seine Rede laut durchliest, ebenso
        wahrscheinlich, daß ein Schauspieler seine Rolle laut rekapituliert,
        daß eine Magd mit ihrer Katze redet, eine Mutter mit ihrem Kind
        scherzt, eine alte Jungfer mit ihrem Papagei plaudert oder ein Schläfer
        im Schlaf spricht. Und um dem Schauspieler einmal Gelegenheit zu
        selbständiger Arbeit zu geben und einen Augenblick vom Zeigestock des
        Autors frei zu sein, ist es am besten, wenn die Monologe nicht
        ausgeführt, sondern nur angedeutet werden. Denn da es ziemlich
        gleichgültig ist, was man im Schlaf spricht oder zum Papagei oder der
        Katze sagt, weil dies keinen Einfluß auf die Handlung hat, so ist es
        möglicherweise besser, wenn ein begabter Schauspieler, der sich mitten
        in der Stimmung und der Situation befindet, dies improvisiert, als daß
        es der Autor festlegt, der nicht im voraus abschätzen kann, wie viel
        und wie lange geplaudert werden darf, bis das Publikum aus der Illusion
        geweckt wird.  Bekanntlich ist das italienische Theater an gewissen
        Bühnen zur Improvisation zurückgekehrt und hat dadurch dichtende
        Schauspieler geschaffen, allerdings im Sinne des Autors. Dies mag ein
        Fortschritt oder eine neue, keimende Kunstart sein, bei der man von schöpferischer
        Kunst sprechen kann. Wo der Monolog wieder unwahrscheinlich werden
        könnte, habe ich zur Pantomime gegriffen, und da lasse ich dem
        Schauspieler noch mehr Freiheit, zu dichten - und, auf sich gestellt,
        Ehre zu erringen. Um aber das Publikum nicht zu überfordern, habe ich
        die Musik, die schon durch den Mittsommertanz motiviert ist, ihre
        illusionsschaffende Macht während des stummen Spiels entfalten lassen.
        Ich bitte auch den Kapellmeister, bei der Auswahl der Musikstücke
        darauf zu achten, daß keine fremden Stimmungen durch Anklänge an
        aktuelle Operetten, Tanzmusik oder ethnographisch
        allzu volkstümliche Melodien hervorgerufen werden.
 Das Ballett, das ich eingefügt habe, hätte nicht
        durch eine sogenannte Volksszene ersetzt werden können, weil
        Volksszenen schlecht gespielt werden und eine Menge Griesgrame die
        Gelegenheit benutzen wollen, sich witzig zu zeigen und damit die
        Illusion zu zerstören. Da das Volk seine Bosheiten nicht improvisiert,
        sondern bereits fertiges Material verwendet, das eine doppelte Bedeutung
        erhalten kann, habe ich das Spottlied nicht selbst gedichtet, sondern
        ein weniger bekanntes Tanzspiel genommen, das ich in der Stockholmer
        Gegend persönlich aufgezeichnet habe. Die Worte treffen ungefähr,
        nicht ganz genau, aber das ist auch die Absicht, denn die
        Verschlagenheit (Schwäche) des Knechts läßt keine direkten Angriffe
        zu. Also keine sprechenden Witzbolde in einer ernsten Handlung, kein
        rohes Grinsen über eine Situation, die den Deckel auf den Sarg eines
        Geschlechts legt. Was nun die Dekorationen betrifft, so habe ich von der
        impressionistischen Malerei das Unsymmetrische, das Abgeschnittene
        entlehnt und glaube, in der Schaffung von Illusion einen Erfolg errungen
        zu haben. Denn da man nicht das ganze Zimmer mit allen Möbeln sieht,
        wird der Ahnung des Zuschauers Entfaltungsmöglichkeit gegeben, d. h.
        die Phantasie setzt sich in Bewegung und vervollständigt das Bild.  Eine weiterer Fortschritt liegt darin, daß ich die
        ermüdenden Abgänge durch Türen vermeide, zumal die Theatertüren aus
        Leinwand sind, bei einer leisen Berührung schwanken und nicht einmal
        dem Zorn eines erbosten Familienvaters Ausdruck verleihen können, wenn
        er nach einem schlechten Abendessen hinausgeht und die Tür hinter sich
        zuknallt, „daß das ganze Haus erbebt". (Auf dem Theater schwankt
        es.) Ebenso habe ich mich an eine einzige Dekoration gehalten, einmal um
        die Figuren mit ihrem Milieu verwachsen zu lassen, zum anderen, um mit
        dem Ausstattungspomp Schluß zu machen. Wenn man nur eine Dekoration
        hat, kann man allerdings verlangen, daß sie wirklichkeitsgetreu ist.
        Nichts ist aber schwerer, als ein Zimmer auf die
        Bühne zu stellen, das ungefähr wie ein Zimmer aussieht, wie leicht
        auch der Maler feuerspeiende Berge und Wasserfälle zu schaffen vermag.
        Sollen die Wände meinetwegen aus Leinwand sein, es ist aber wohl an der
        Zeit, nicht mehr Gestelle und Küchengeräte darauf zu malen. Es gibt so
        viele andere konventionelle Dinge auf der Bühne, die wir glauben
        sollen, daß wir gern auf die Überanstrengung verzichten, gemalte
        Kochtöpfe für echt zu halten.
 Ich habe den Hintergrund und den Tisch schräg
        gestellt, um zu erreichen, daß die Schauspieler en face und im
        Halbprofil spielen, wenn sie sich am Tisch gegenübersitzen. In der Oper
        Aida habe ich einen schrägen Hintergrund gesehen, der den Blick in
        unbekannte Perspektiven führte und nicht so wirkte, als wäre er nur
        aus Protest gegen die ermüdende gerade Linie entstanden. Eine andere, vielleicht nicht unnötige Neuheit wäre
        die Beseitigung der Rampe. Diese Beleuchtung von unten soll ja den
        Schauspielern ein volleres Gesicht verleihen; aber ich möchte fragen:
        Warum sollen alle Schauspieler ein volles Gesicht haben? Beseitigt nicht
        dieses Licht von unten eine Menge feiner Züge in den unteren
        Gesichtspartien, besonders um die Kiefer, verfälscht es nicht die Form
        der Nase, wirft es nicht Schatten über das Auge? Trifft dies nicht zu,
        so ist etwas anderes sicher: Die Schauspieler werden so geblendet, daß
        das wirkungsvolle Spiel der Blicke verlorengeht, denn das Rampenlicht
        fällt an den Stellen auf die Netzhaut, die sonst geschützt sind
        (außer bei Seeleuten, die die Sonne im Wasser sehen). Darum sieht man
        selten ein anderes Augenspiel als primitives Starren zur Seite oder zu
        den Rängen hinauf, wobei man das Weiße im Auge sieht. Möglicherweise
        ist auch das ermüdende Blinzeln mit den Augenlidern besonders bei
        Schauspielerinnen derselben Ursache zuzuschreiben. Und wenn jemand auf
        der Bühne mit den Augen sprechen will, gibt es nur den schlechten
        Ausweg, direkt ins Publikum zu blicken, mit dem er oder sie vor dem
        Draperierahmen in unmittelbaren Kontakt tritt - eine Unsitte,
        die zu Recht oder Unrecht „Bekannte grüßen" heißt.  Könnte nicht genügend starkes Seitenlicht (mit
        Reflektoren o. ä.) dem Schauspieler diese neue Möglichkeit schenken:
        die Mimik durch das bedeutendste Ausdrucksmittel des Gesichts, durch das
        Spiel der Augen, zu unterstützen? Ich mache mir kaum Illusionen, den
        Schauspieler dazu zu bringen, für das Publikum zu spielen und
        nicht mit ihm, obwohl das mein Wunsch wäre. Es ist nicht mein
        Traum, eine ganze wichtige Szene hindurch den Rücken des Schauspielers
        zu sehen, aber ich habe den lebhaften Wunsch, daß sich entscheidende
        Szenen nicht vor dem Souffleurkasten wie beifallheischende Duette
        abspielen, sondern ich möchte sie am angegebenen Platz in der
        betreffenden Situation haben. Also keine Revolutionen, sondern nur
        kleine Modifikationen, denn die Bühne zu einem Zimmer zu machen, wo die
        vierte Wand fehlt und ein Teil der Möbel folglich dem Zuschauerraum die
        Rückseite zuwendet, wird wohl bis auf weiteres störend wirken.
 Wenn ich noch vom Schminken sprechen will, wage ich
        nicht zu hoffen, daß die Damen auf mich hören werden, die lieber
        schön als glaubhaft erscheinen möchten. Aber der Schauspieler sollte
        doch bedenken, ob es für ihn vorteilhaft ist, dem Gesicht beim
        Schminken einen starren Ausdruck zu geben, der wie eine Maske haften
        bleibt. Denken wir uns einen Herren, der sich mit Ruß einen scharfen,
        cholerischen Zug zwischen die Augen setzt, und nehmen wir dann an, daß
        er, der auf diese Weise ständig ergrimmt aussieht, bei einer Antwort
        lächeln muß. Wird das nicht eine entsetzliche Grimasse werden? Und wie
        soll diese verfälschte Stirn, die blank ist wie eine Billardkugel, in
        Falten gelegt werden können, wenn der Alte in Zorn gerät? In einem
        modernen psychologischen Drama, wo sich die feinsten Regungen der Seele
        mehr im Gesicht spiegeln als durch Gesten und Radau ausdrücken sollen,
        dürfte es wohl das beste sein, einen Versuch mit starkem Seitenlicht
        auf einer kleinen Bühne und mit Schauspielern
        ohne Schminke oder mit möglichst wenig Schminke zu machen. Könnte uns
        dann noch der Anblick des Orchesters mit seiner störenden Beleuchtung
        und seinen dem Publikum zugewandten Gesichtern erspart bleiben, könnten
        wir das Parkett soweit erhöhen, daß die Augen des Zuschauers höher
        als die Kniekehle des Schauspielers sind, könnten wir die
        Proszeniumslogen (die Ochsenaugen) mit ihren grinsenden und dinierenden
        Theaterbesuchern abschaffen und während der Vorstellung den
        Zuschauerraum völlig verdunkeln und vor allen Dingen eine kleine Bühne
        und einen kleinen Zuschauerraum einrichten, dann würde
        vielleicht eine neue Dramatik entstehen und das Theater wenigstens
        wieder Stätte der Unterhaltung für Gebildete werden. In Erwartung
        dieses Theaters müssen wir wohl auf Vorrat schreiben und das Repertoire
        der Zukunft vorbereiten. Ich habe einen Versuch gemacht! Ist er
        mißglückt, so ist Zeit genug, den Versuch aufs neue zu unternehmen!  [in der Übersetztung von Ruprecht Volz]  
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